ÖFFENTLICHE VORTRÄGE UND ANGEBOTE IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER ALZHEIMERGESELLSCHAFT HSK e.V.

Vortrag: Integrative Validation nach Richard ® (IVA)

Vortrag 13.09.2024 um 16.00 Uhr in der Bauernschänke des Hauses Seniorenwohnen im Park

Referentin: Andrea Josefa Brinker
Autorisierte Trainerin für Integrative Validation nach Richard ® (IVA)

Integrative Validation nach Richard ® (IVA)

Die Welt der Menschen mit Demenz erleben und begleiten durch die
Integrative Validation nach Nicole Richard ® (IVA)
Sicherheit und Vertrauen ist die Basis für Kontakt, Begegnung und Kommunikation. Immer weniger gelingt es, mit Menschen in der Demenz die Kommunikation und Interaktion auf einer vertrauten Inhaltsebene zu gestalten. Die IVA ist eine Umgangsform, die sich an der persönlichen Sicht- und Erfahrungswelt der Menschen mit Demenz orientiert: Ein Weg von der Realität hin zum Gefühl.


▪ PP-Präsentation
▪ Erstes Kennenlernen der Integrativen Validation
▪ Darstellung praktischer Beispiele
▪ Fragen der Teilnehmer

Der Vortrag ist öffentlich und kostenfrei. Sehr zu empfehlen für Angehörige von Betroffenen.

 

 
 

Vortrag: Integrative Validation nach Richard ® (IVA)

Die Welt der Menschen mit Demenz erleben und begleiten durch die
Integrative Validation nach Richard ® (IVA)
www.integrative-validation.de


Als autorisierte Trainerin für Integrative Validation nach Richard ® (IVA)
schule ich die Mitarbeiter im Umgang und in der Kommunikation von Personen mit Demenz. Beides basiert auf einer gewährenden und wertschätzenden Grundhaltung.
IVA konzentriert und orientiert sich an den Ressourcen und der Erfahrungswelt dieser Menschen. Sie äußern Gefühle (z.B. Trauer, Ärger, Misstrauen, Zufriedenheit) und Antriebe (z.B. Ordnungssinn, Fürsorge, Strenge), die zunehmend Zentrum ihres Erlebens und Grundlage ihres Verhaltens sind. Mit Antrieben sind alle Charakterzüge, persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten des gelebten Lebens gemeint.
Wie erlebt eine Person mit Demenz sich selber? Die Menschen bemerken, dass sie Alltägliches nur mit immer mehr Mühe selbst bewältigen können. Die Betroffenen leugnen und relativieren ihren zunächst schleichenden Verlust an Fähigkeiten. Das Fortschreiten der Krankheit führt später zu einem Rückzug in sich selbst. Die Folge ist eine völlig andere Wahrnehmung der Umgebung.
Wie kann man an einen solchen Menschen herantreten? Einen Menschen, der seine Veränderungen spürt, kann man nicht mit seinen Defiziten konfrontieren und somit kränken.
Personen mit Demenz haben eine sensible Wahrnehmung für Emotionales. Sie können Gefühle einerseits deutlich zeigen, andererseits die Atmosphäre ihres Umfeldes sehr gut erspüren. Das Gespür für Echtheit ist trotz der Einschränkungen erstaunlich. Die Menschen brauchen Begegnungen, eine vertraute wohnliche Umgebung und möchten eine sinnbringende Arbeit finden.
Wichtig ist es, den Demenzkranken in seiner Angst, Unsicherheit oder Wut zu begleiten. Den größten Stress bereiten ihnen allerdings Fragen. Die Person hat nur noch einzelne Aspekte ihres „Selbst“ zur Verfügung. Die Ereignisse können nicht mehr in die Bibliothek des Lebens eingeheftet werden, sondern sind nur noch fliegende Zettel. Neue Informationen können nicht mehr zugeordnet werden. Die Planung von Handlungen und die Struktur des Tages ist für die betroffenen Personen zunehmend schwierig bis unmöglich.
Die Kommunikation mit Demenzkranken darf deshalb nicht mehr inhaltlich und in Frageform geschehen vielmehr sollen Gefühle und Antriebe wahrgenommen und
angesprochen werden. Schwieriger wird es, wenn eine normale Kommunikation nicht mehr stattfinden kann. Personen mit Demenz nehmen die Welt nur noch in Zeitsprüngen wahr. In dieser Situation braucht der Mensch einen anderen, der den Tag und das Umfeld strukturiert. Kurze, eindeutige Sätze sind dann das Konversationsmittel der Wahl.
Die heute hochbetagten Menschen haben eine Zeit erlebt, in der viele Sprichwörter und Volksweisheiten verwendet worden sind; auch sind ihnen viele alte Lieder bekannt. Mit der Verwendung solcher Sprichwörter usw. schafft man Vertrauen und erhält oft einen Zugang zu den Betroffenen.
Um die Personen begleiten zu können ist die Lebensgeschichte von großem Wert. Wenn die Berufe, Hobbys und Vorlieben; die Familienangehörigen, Freunde, Rituale und wichtige Ereignisse aus dem Leben bekannt sind, erreicht man die Ebene des Menschen mit Demenz.
2 Beispiele aus der Praxis:
Herr E. sagt zu seinem Nachbarn: „Ich hab das alles gebaut, mein Sohn hat die Statik gemacht.“ Er zeigt auf alle Gegenstände, Decke und Fußboden im Raum.
Punkt I.
Stolz, Zufriedenheit, handwerkliches Geschick, Genauigkeit, Fachkenntnisse
Punkt II.
„Da sind Sie ganz stolz drauf.“
„Sie haben geschickte Handwerkerhände.“
„Mit Ihrer Arbeit sind Sie zufrieden.“
„Mit dem Handwerk kennen Sie sich gut aus.“
„Sie haben es im Blick, wie es aussehen muss.“
Punkt III.
„Gelernt ist gelernt.“
„ Handwerk hat goldenen Boden.“
Herr E. sagt: „Muss genau stimmen, muss aber auch bezahlt werden.“ Lacht, ist zufrieden und nimmt an der Kaffeetafel teil.
Fr. S. steht gebückt an der Kücheneckbank und macht leichte, sehr langsame Wisch-Putzbewegungen auf der Sitzfläche. Diese führt sie quer aus. (früher hat sie so gebügelt)
Punkt I.
Fleiß, Emsig, mit Ruhe, genau, sorgfältig, ordentlich, Ausdauer, zufrieden,
Punkt II.
„Oh, da ist jemand ganz fleißig.“
„Wie emsig sie sind.“
„Und so ganz in aller Ruhe.“
„Ganz genau machen sie das.“
„Ihnen geht die Arbeit leicht von der Hand.“
„Sie achten auf Sorgfältigkeit.“
„Ordnung ist ihnen wichtig.“
„Sie kennen sich aus.“
„Ein zufriedenes Gesicht machen sie.“
Punkt III.
„Mit Geduld und Spucke...“
„Ja Ordnung muss sein.“
Frau S.: „Ja, Ja, ...war ich immer schon. Gelernt ist gelernt.“
Punkt II.
„Was ‘ne richtige Hausfrau ist, die weiß wie das geht.“
Das Gespräch wurde auch Nonverbal unterstützt. Sie hat sich dann nach einer Weile hingesetzt und gemeinsam Schulter an Schulter wurde aus dem Fenster geschaut. Sie war ausgeglichen und zufrieden, ab und zu kam ein verschmitztes Lächeln.
In der Begleitung der Personen mit Demenz geht es um die Gestaltung des Augenblicks und des jetzt gelebten Momentes.

 
 

DIE ALZHEIMER GESELLSCHAFT HSK e.V.

Pflegezentrum Haus Monika ist seit 2006 Gründungsmitglied der Alzheimer Gesellschaft HSK e.V..
Die Gesellschaft ist Mitglied der „Deutschen Alzheimergesellschaft“ und des „Landesverbandes NRW“.
Sie versucht auf regionaler Ebene durch Informationsveranstaltungen und Vorträge die Situation von Betroffenen und ihrer Familien zu verbessern.
Zum jährlichen Weltalzheimertag werden Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten im HSK angeboten.
Die Vorsitzenden der Alzheimer Gesellschaft HSK e.V. sind seit 2006
Petra Vollmers-Frevel (1. Vors.) und Georg Fuhs (2.Vors.).
Informationen und Beratung:
Petra Vollmers-Frevel: Tel.: 02974 96850
Termine und Informationen:
www.alzheimer-hsk.com
 
 
 

Zum Weltalzheimertag 2021: Vorträge der Alzheimer Gesellschaft HSK e.V.: „Früherkennung bei Demenz“ und “Rechtliche Fragen bei Demenz“

Am 21. September ist Welt-Alzheimertag. Im Jahr 2021 stand der Tag in Deutschland unter dem Motto „Demenz – genau hinsehen!“ Weltweit und auch überall in Deutschland finden rund um den Welt-Alzheimertag vielfältige Aktionen statt, um auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam zu machen.

In diesem Jahr hat die Alzheimer Gesellschaft Hochsauerlandkreis e.V. zwei  öffentliche, kostenfreie Vorträge mit anschließender Diskussions- und Fragemöglichkeit in der Woche der  Demenz rund um den Weltalzheimertag organisiert:
Am Dienstag, 21.09.2021 um 16.00 Uhr fand der Vortrag: „Früherkennung bei Demenz“ statt. Referent war Dr. med. Dipl. Psych. Wilhelm Stuhlmann, Arzt für Psychiatrie, Neurologie und klinische Geriatrie aus Düsseldorf. Dr. Stuhlmann referierte über Biografiearbeit, über Risiko-
faktoren und erste Hinweise, die auf das Krankheitsbild hindeuten. Der Vortrag hat als Präsenzveranstaltung in der Bauernstube des Hauses Seniorenwohnen im Park stattgefunden. Die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen wurden beachtet. Der Vortrag war sehr gut besucht und die Bauernschänke war bis zum letzten Platz besetzt. Die Fragemöglichkeit im Anschluß wurde ausgiebig genutzt.


Am Mittwoch, 22.09.2021 um 18.00 Uhr  hat der Vortrag: “Rechtliche Fragen bei Demenz“ in Bigge Olsberg stattgefunden. Referent war Rechtsanwalt Dr. Pheiler aus Schmallenberg. Beratend anwesend war Dr. R. Buschfort – langjähriger Leiter des Demenzzentrums Klinik am Stein. Die Moderation hatte: Georg Fuhs, Alzheimer-Gesellschaft HSK (2. Vors.) und Angehöriger einer Demenzkranken. Der Vortrag mit anschließender Fragerunde fand im Josephsheim in Bigge im Prior-Saal statt. Es wurden rechtliche Fragen erörtert, z.B. bei Orientierungslosigkeit, Weglauftendenz, Medikamenteneinnahme, Verhalten bei Fahruntauglichkeit/Verkehrssicherheit, Gewalt (Betroffener wird aggressiv), Geschäftsfähigkeit, etc... Es galten die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen. Auch dieser Vortrag wurde sehr gut besucht und auch die nachfolgende Diskussions- u. Fragemöglichkeit gut genutzt.

Die Alzheimer Gesellschaft HSK e.V. arbeitet seit geraumer Zeit als Partner mit dem DEMENZNETZWERK für die Regionen Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Olsberg, Schmallenberg und Winterberg zusammen.Seit 2018 hat sich das neue Netzwerk Schmallenberg, Bestwig, Eslohe, Meschede firmiert.

In regelmäßigen Treffen der Netzwerkpartner an unterschiedlichen Orten des Sauerlandes in Zusammenarbeit mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Hochsauerlandkreises und dem Demenz-Servicezentrum Region Südwestfalen wurde u.a. in gemeinsamer Arbeit der "Demenzwegweiser" entwickelt. Er bündelt wichtige Informationen, listet Angebote, Hilfen und Kontaktdaten auf und bietet somit eine ausgezeichnete Unterstützung und Orientierung für Angehörige, Familien, Fachleute und ehrenamtlich Engagierte.

Pflegezentrum HAUS MONIKA · Senioren- und Pflegeheim · St.Georg-Str. 14 · 57392 Bad Fredeburg
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